Fische

Geeignete Fische und Muscheln für den Gartenteich
In Handel werden viele Fischarten für den Gartenteich angeboten. Einige sind gut zu halten, andere benötigen spezielle Haltungsvoraussetzungen und einige sind nicht für den Gartenteich geeignet.
Die meisten Arten mögen keine hohen Wassertemperaturen. Darum sollte der Teich ausreichend beschattet sein und besonders im Sommer reichlich mit Sauerstoff versorgt werden. Um das Wasser mit Sauerstoff anzureichern sind verschiedene Geräte im Handel. Grundsätzlich hilft schon eine ausreichende Wasserumwälzung über einen Quellstein, Bachlauf, Springbrunnen etc. Auf alle Fälle sollte die Wasseroberfläche bewegt sein.

Gut geeignete Arten
Bitterling, Moderlieschen, Gründling, Rotfeder, Goldorfe, Blauorfe, Goldfische

Arten mit speziellen Voraussetzungen
Koi, Sterlet, Graskarpfen

Nicht geeignete Arten
Wels, Katzenwels, Hecht, Sonnenbarsch


Lebensraum/Lebensweise
Bevorzugt warme Seen, Weiher und gering strömende Fliesgewässer, dort lebt er in pflanzenreichen Uferzonen mit schlammigem Grund. Als friedliebender Schwarmfisch kann der Bitterling gut mit anderen Arten gehalten werden.
Der Bitterling lebt in Symbiose mit Muscheln. Zur Laichzeit von April bis Juni, beginnt die Paarung, das Weibchen legt die Eier mit einer langen Legröhre in die Atemöffnung einer Teichmuschen, das Männchen gibt das Sperma ebenfalls in die Atemöffnung und die Eier werden in der Muschel befruchtet. Die Larven entwickeln sich in der Muschel zu schwimmfähigen Jungfischen und verlassen die Muschel nach 2 – 3 Wochen mit ca. 1 cm Grösse.

Vorkommen
Europa (heimisch)

Grösse/Alter
Die Bitterlinge erreichen eine Grösse von ca. 5 – 9 cm Länge und ein Alter von 4 – 5 Jahren. Geschlechtsreife mit 2 Jahren.

Nahrung
pflanzliches Material, Mückenlarven, Wirbellose, Würmer, Kleinkrebse.
Die Bitterlinge können mit handelsüblichem Frostfutter (Rote Mückenlarven und Artemia) zugefüttert werden, wenn im Teich noch nicht ausreichend Kleinlebewesen vorhanden sind.

Eignung
Geeignet auch für kleinere Teiche.

Lebensraum/Lebensweise
Bevorzugt Seen, Weiher, Gräben, Tümpel und ruhig fliessende Gewässer, dort lebt er in vegetationsfreiem Wasser, aber in der nähe pflanzenreicher Uferzonen die er als Deckung nutzt. Der Bodengrund ist vorzugsweise kiesig. Der freidliebende Schwarmfisch kann gut mit anderen, kleineren Arten gehalten werden. Das Moderlieschen legt seine Eier von April bis Juli mit einer kurzen Legröhre an Pflanzen. Das Männchen betreibt Brutpflege.
Moderlieschen haben eine hohe Vermehrungsrate (500 – 3’500 Eier).

Vorkommen
Europa (heimisch)

Grösse/Alter
Moderlieschen erreichen eine Grösse von 6 – 9 cm, selten bis 12 cm, sie werden bei idealen Bedingungen 6 – 7 Jahre alt, im Weiher in der Regel 3 – 5 Jahre.

Nahrung
Luftinsekten, Hüperlinge, Zooplankton, weiches pflanzliches Material, Können gut mit Flockenfutter und Frostfutter zugefüttert werden wenn im Teich noch nicht ausreichend Kleinlebewesen vorhanden sind.

Eignung
Geeignet auch für kleinere Teiche, wichtig ist eine gute Belüftung bei hohen Temperaturen.

Lebensraum/Lebensweise
Bevorzugt den sandigen Untergrund langsam fliessender Flüsse und kleiner Seen und Weiher. Der tagaktive Schwarmfisch bewegt sich gerne in flachen, sandigen Uferzonen. Dort legt er von April bis Juni seine Eier in den Sand und an Wasserpflanzen. Nach 3 – 20 Tagen schlüpft die Brut. Nach 2 – 3 Jahren sind die Tiere geschlechtsreif. Das Weibchen legt 1’000 – 3’000 Eier in kleinen Klumpen ab. Der Gründling ist wohlschmeckend und findet in einigen Ländern kulinarische Verwendung. Er ist für Angler auch als Köderfisch zu verwenden.

Vorkommen
Europa bis nach Asien (heimisch)

Grösse/Alter
Gründlinge werden 8 – 15 (bis 20) cm lang und ca. 8 Jahre alt.

Nahrung
kleine Bodentiere (Würmer, Krebse, Insektenlarven), teils pflanzliche Nahrung, kann gut mit Frostfutter zugefüttert werden wenn im Teich noch nicht ausreichend Kleinlebewesen vorhanden sind.

Eignung
Geeignet für Teiche mit Flachwasserbereichen und sandig bis kiesigem Ufer.

Lebensraum/Lebensweise
Mag pflanzenreiche stehende oder langsam fliessende Gewässer mit weichem Bodengrund. Friedlicher Schwarmfisch, der die mittleren Wassertiefen bis hin zur Oberfläche besiedelt. Hält sich gerne in der Nähe dicht bewachsener
Uferzonen auf. Dort legt die Rotfeder ihre Eier von April bis Juni an Wasserpflanzen, nach 3 – 10 Tagen schlüpfen die Larven. Eine bunte Variante der Rotfeder ist die Goldfeder. Sie ähnelt der Goldorfe.

Vorkommen
Europa bis Ural und Aralsee (heimisch)

Grösse/Alter
Rotfedern werden 20 – 45 cm lang und bis zu 17 Jahren alt.

Nahrung
Pflanzliche Kost, Algen (auch Fadenalgen), teils auch von Wirbellosen und Insekten. Rotfedern können gut mit handelsüblichen Futter zugefüttert werden, solange im Teich nicht ausreichend Nahrung vorhanden ist.

Eignung
Geeignet für Teiche mit ausreichend Schwimmraum für Fische dieser Grösse.

Lebensraum/Lebensweise
Eigentlich ein Bewohner grösserer Fliessgewässer und Seen. Trotzdem auch für Teiche geeignet. Friedlicher Schwarmfisch, der sich gerne an der  Wasseroberfläche aufhält und darum gut zu sehen ist. Orfen bevorzugen feinen Kies als Bodengrund. Sie sind Kies- und Pflanzenlaicher. Die Eier werden von April bis Mai abgelegt, 39’000 – 114’000 Stück pro Weibchen. Die Jungen schüpfen nach 8 – 16 Tagen. Die Tiere sind mit einem Alter von 3 – 5 Jahren geschlechtsreif.

Vorkommen
Europa bis Asien und Sibirien

Grösse/Alter
Orfen erreichen eine Grösse von 30 – 80 cm und ein Alter von bis zu 20 Jahren.

Nahrung
Allesfresser, grössere Fische auch als Räuber. Sie können gut mit Flockenfutter zugefüttert werden, wenn der Teich noch nicht ausreichend Nahrung bietet.

Eignung
Geeignet für Teiche mit ausreichend Schwimmraum und guter Sauerstoffversorgung.

Vorkommen
Ursprungsform Europa

Grösse/Alter
Der Goldfisch kommt ursprünglich in dieser Form nicht vor, ist eine Variante des Giebel oder der Karausche und kommt als Zuchtform ursprünglich aus China. Der Goldfisch ist ein friedlicher Schwarmfisch mit zahlreichen Formen und Varietäten.

Goldfische wühlen gerne im Bodengrund und können so auch ungeschützte Pflanzen ausgraben. Goldfische vermehren sich sehr stark im Weiher. Viele Teichbesitzer haben die überzähligen Fische in offene Gewässer ausgesetzt. Dies ist nicht zu empfehlen, da die Fische Allesfresser sind und so der einheimischen Flora und Fauna schaden.

Lebensraum/Lebensweise
Der Koi kommt in der heutigen Form nicht in der Natur vor. Man nimmt an, dass der Karpfen mit Handelsreisenden über den fernen Osten und China vor ca. 1’000 Jahren nach Japan gelangte. Dort wurde er als Speisefisch vermehrt.
Japanische Bauern hielten ihn in Teichen die zur Bewässerung der Reisfelder dienten. Durch die kleinen, isolierten Populationen kam es zu Mutationen. Es entstanden die ersten farbigen Varianten. Diese Tiere wurden zunehmend als Haustiere gezüchtet. Über die Jahre entstanden und entstehen immer neue Farbvariationen. Zu den ursprünglichen und beliebtesten Variationen gehören:

  • Kohaku: weisser Fisch mit roter Zeichnung
  • Sanke: weisser Fisch mit roter und schwarzer Zeichnung
  • Showa: schwarzer Fisch mit roter und weisser Zeichnung


Sie werden als die „Grossen Drei“ oder Gosanke bezeichnet.
Koi sind Schwarmfische, einzelne Tiere können durch Vereinsamung eingehen.

Vorkommen
Ursprungsform Europa

Grösse/Alter
Je nach Variante können die Koi eine Grösse von 100 cm und mehr erreichen, in der Jugend wachsen die Fische recht schnell, später eher langsam. Die Tiere werden mehrere Jahrzehnte alt.

Nahrung
Allesfresser, sie werden in der Regel mit speziellem Koi-Futter gefüttert, Koi lieben Knoblauch, Salat und Orangen. Bei entsprechender Gewöhnung können Koi handzahm werden.

Eignung
Geeignet sind Koi für grössere Teiche, ein Filtersystem ist von Vorteil, sonst kann nicht regelmässig gefüttert werden.

Wussten Sie dass:

  • Koi Ihre Besitzer am Schritt und der Stimme erkennen können
  • Koi handzahm werden können
  • nicht jeder Koi ein Vermögen kosten (ab Fr. 25.00)
  • unser Teich und unsere Becken auch besichtigt werden können (bitte vorher telefonisch einen Termin vereinbaren)
  • Sie Koi nur bei seriösen Züchtern kaufen sollten, in vielen Zuchten grassiert das Koi-Herpes-Virus, eine nicht behandelbare, hoch ansteckende Krankheit, kaufen Sie darum nur Tiere mit Gesundheitsnachweis
  • wir unserer Tiere nur von ausgewiesenen Händlern beziehen

Muscheln

Lebensraum/Lebensweise
Maler- und Grosse Teichmuscheln eignen sich für den Gartenteich. Sie leben beide in Symbiose mit dem Bitterling, sind allerdings nicht auf diesen für die Vermehrung angewiesen. Beide Muschelarten sind Filtrierer, d.h. sie pumpen täglich bis zu 80 Liter Teichwasser durch ihre Atemöffnung und filtern dabei Kleinstlebewesen und Plankton aus dem Wasser. Sie sind eigentliche, biologische Wasserfilter für den Gartenteich. Um eine gute Filtrierung zu erhalten rechnet man mit 5 Muscheln pro m3 Wasser. Sie atmen „verschmutztes“ Wasser ein und geben sauberes Wasser ab.

Die Muscheln sind Tiere, sie können sich mit einem weichen Fuss sogar fortbewegen und so auf Nahrungssuche gehen. In einem sehr sauberen Teich oder Aquarium können die Muscheln verhungern. Sie finden dann zu wenig Nahrung. Beide Muschelarten graben sich gerne in weichem Untergrund ein. Der Teich muss darum unbedingt eine 5 -1 0 cm starke Schicht aus feinem Sand oder sehr feinem Kies haben. Unter den entsprechenden Voraussetzungen eignen sich beide Arten für den Gartenteich und beide Arten gelten als heimisch.

Eignung
Maler- und Grosse Teichmuscheln eignen sich für den Gartenteich.

Grösse/Alter
Die Malermuschel wird bis zu 10 – 12 cm lang und 4 – 5 cm hoch.

Eignung
Sie eignet sich als Wirt für die Eier des Bitterlings. Die Malermuschel eignet sich beschränkt für den Weiher. Sie benötigt eher kaltes Wasser und Bodengrund mit feinem Kies oder Sand. Die Malermuschel wird in der Schweiz immer seltener. Oft sind Teichmuscheln unter dem Namen Malermuschel im Handel. An abgestorbenen Muscheln lässt sich der Unterschied zu Adodonta gut feststellen: die Schaleninnenseite von Unio pictorum ist mattweiss, ohne Perlmutt. Die Schaleninnenseite der Adodonta Arten glänzt durch das Perlmutt.

Grösse/Alter
Die Teichmuschel wird 10 – 18 cm lang.

Eignung
Sie kann ab einer Wassertiefe von 60 – 80 cm eingesetzt werden. Teichmuscheln bevorzugen  schlammigen Bodengrund und kommen mit wärmeren Wassertemperaturen als die Malermuschel aus. Insgesamt sind sie weniger anspruchsvoll als die Malermuschel. Teichmuscheln eignen sich gut als Wirt für die Eier des Bitterlings.